Freier Handel von Dienstleistungen und Waren erfordert nicht nur politische Vorgaben, sondern auch Normen und Vorschriften, die weltweit anerkannt werden. Insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer haben häufig noch nicht die Ressourcen, um eine Qualitätsinfrastruktur (QI) in ihren Ländern aufzubauen. Ein wesentlicher Teil dieser QI ist die messtechnische Infrastruktur: Zur Zeit beginnt ihre Entstehung in vielen Entwicklungsländern. In Schwellen- und Industrieländern wird sie weiter entwickelt.
Die Europäische Kommission, als auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), unterstützen über die PTB diese Bemühungen. Eine weitere Voraussetzung ist die Harmonisierung nationaler und regionaler Regelungen und Gesetze. 2008 hat sich die Internationale Organisation für das Gesetzliche Messwesen (OIML) dieser Aufgabe angenommen und 2012 ein Dokument (OIML-D1:2012, Consideration for a Law on Metrology) gemeinsam mit anderen regionalen und internationalen Organisationen veröffentlicht.
Das BMZ hat mit Projektmitteln einen »Benchmark Test« von nationalen Regelungen gegenüber OIML-D1 mittels PTB-Projekten unterstützt. Dazu wurde jeder einzelne Artikel eines nationalen Gesetzes mit den Vorgaben von OIML-D1 verglichen und der Grad der Erfüllung der Vorgaben festgestellt und den dafür verantwortlichen Instituten mitgeteilt.
Aus über zehn Einzelländern in aller Welt sowie ca. 25 Ländern aus den Regionen ASEAN, COOMET und SAARC sind die entsprechenden Gesetze zur Metrologie bewertet und Empfehlungen zur Verbesserung gegeben worden. Über 75% dieser Länder folgen bereits den Empfehlungen zu Gesetzes- und Strukturänderungen. Andere wollen folgen – es fehlt aber häufig an Fachleuten, die die Empfehlungen umsetzen.
Detailergebnisse dieser Prüfungen können dem Bericht im OIML-Bulletin Vol. LVIII Nr. 2, April 2017, S. 16 bis 24 entnommen werden.