Am Freitag, 11. November hatte die Gruppe Internationale Zusammenarbeit der PTB Stephan Bethe, den Leiter des Handelsreferats aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ zu Gast. Im Vordergrund stand zunächst der Austausch mit der Gruppenleitung, Dr. Marion Stoldt und ausgewählten Mitarbeitenden, danach kam es zu einem Gespräch in freundlicher und offener Atmosphäre mit dem Vizepräsidenten der PTB, Prof. Dr. Frank Härtig. Begleitet wurde Herr Bethe von Andrea Ulbrich, die seit November 2020 von der PTB an das Handelsreferat im BMZ abgeordnet ist. Die seit Jahrzehnten bestehende Tradition, eine Abordnung an das BMZ zu entsenden, sorgt stets für eine gute Vernetzung und reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und der PTB als Durchführungsorganisation der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Der Zufall wollte es, dass am Tag des Besuchs der BMZ-Delegation der PTB-interne Thementag Digitalisierung stattfand. Neben vielen anderen Themen der Digitalisierung innerhalb der PTB wurde der Belegschaft, aber auch dem Referatsleiter, ein in der Gruppe Internationale Zusammenarbeit entwickeltes digitales Tool des Wissensmanagements zur Planung von virtuellen Projektaktivitäten vorgestellt. Es ging um den Capacity Development Navigator https://www.cdo.ptb.de/.
Wer die PTB besucht, sollte sich die Gelegenheit, ein Labor zu besichtigen, in dem auf Weltniveau geforscht wird, nicht entgehen lassen. Im fein zusammengesetzten Tagesprogramm fanden sich sogar zwei Laboratorien.
Zum Einen ging es zur 2-MN-Normalmesseinrichtung. Diese Einrichtung wird zur Prüfung großer Wägezellen mit einer Nennlast über 100 t verwendet. Laut Herrn Schulz von der Arbeitsgruppe Waagen kommen diese Wägezellen beispielsweise in Gleiswaagen zum Einsatz, auf der einzelne Waggons, aber auch ganze Züge, in Fahrt gewogen werden können. Die 2-MN-Normalmesseinrichtung bietet dazu auch die Möglichkeit, die Wägezellen bei verschiedenen Temperaturen in einem Bereich von -20 °C bis +50 °C zu prüfen, denn die Waagen sollen auch bei extremen Temperaturen noch korrekte Ergebnisse liefern.
Im grafisch zusammenmontierten Bild ist die größte Kraftmesseinrichtung der PTB, die mit direkter Massewirkung arbeitet zu sehen: die 2-Meganewton-Kraft-Normalmesseinrichtung. Sie ist der Koloss unter den PTB-Kraftmesseinrichtungen und erstreckt sich über drei Stockwerke. In ihr stecken tonnenschwere Gewichtsscheiben – daher die enormen Ausmaße.
Unser Titelbild entstand ‚im Keller‘ der 2-Meganewton-Kraft-Normalmesseinrichtung, dort sind auch die Masseplatten sowie Teile der Mechanik sichtbar.
Zum Anderen konnten die Gäste das Kalibrierlabor für Solarmodule besichtigen. Das besondere Thema hier war die pränormative Forschung zur Abschattung von Solarmodulen sowie die Entwicklung von Messmethoden zur genauen Charakterisierung von Sonnensimulatoren. Auf dem Foto ist der dafür benötigte, sehr beeindruckende LED-Sonnensimulator, der mit mehr als 16.000 LEDs versehen ist, zu sehen.
Herr Sträter von der Arbeitsgruppe Solarmodule gab einen außerdem einen Einblick in die Funktionsweise des Solarmodultubus. Er ermöglicht die Kalibrierung eines Solarmoduls mit direktem und echtem Sonnenlicht. So werden u.a. winkelabhängige Messungen ermöglicht, die für einige wichtige Anwendungen im Labor nur sehr ungenau durchgeführt werden könnten.
Herr Bethe bedankte sich für den informativen Tag in der PTB, nicht ohne noch einmal auf die große Bedeutung der Solarenergie für die Zukunft – gerade auch in Entwicklungsländern – hinzuweisen!
Bilder © PTB Fotografie