Der Evaluierungsbericht Dreieckskooperationen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wurde veröffentlicht. Darin wird die PTB mit fünf erfolgreichen Kooperationen in Lateinamerika und der Karibik besonders hervorgehoben.
Nicht umsonst sind seit 2011 Dreieckskooperationen in der Internationalen Zusammenarbeit stärker in den Fokus gerückt. Der Zusammenschluss, der meistens aus einem Industrieland als traditionellem Geber, einem Schwellenland als Süd-Geber und einem dritten Land als Empfängerland besteht, bietet viele Vorteile. Vor allem die Partner aus dem Schwellenland begegnen dem Empfängerland auf Augenhöhe, da sie ihre Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit einbringen können und durch einen ähnlichen kulturellen und politischen Hintergrund ein sensibleres Verständnis für die damit verbundenen Herausforderungen haben. Gleichzeitig können die Schwellenländer ihre eigene politische Position in der Entwicklungspolitik stärken. Alle beteiligten Partner*innen haben bei dieser Art der Zusammenarbeit die Möglichkeit einen besonders intensiven internationalen Wissensaustausch zu verwirklichen und das gemeinsame Lernen zu fördern.
Um den konkreten Nutzen und die Entwicklungsmöglichkeiten derartiger Projekte besser analysieren zu können, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ, eine umfassende Evaluierung bereits bestehender Dreieckskooperationen in Auftrag gegeben. Aus den Ergebnissen möchte das BMZ Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung von Konzepten und eine zukunftsgerichtete Ausgestaltung entwickeln. Durchgeführt wurde die Evaluierung vom DEval, dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit. Eine Referenzgruppe mit Vertreter*innen des BMZ, der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und der PTB hat den Prozess begleitet.
Insgesamt 16 Länderfallstudien hat das DEval in den drei Zielregionen Lateinamerika, Asien und Subsahara-Afrika durchgeführt. Dabei waren fünf Dreieckskooperationen der PTB in der Region Lateinamerika und Karibik. Aus dem Evaluierungsbericht geht hervor, dass zwar die Effektivität und Effizienz der Maßnahmen stellenweise noch ausgebaut werden kann, auf politisch-strategischer Ebene jedoch großes Potential für langfristig positive Wirkungen besteht: Kooperationsbeziehungen werden neu geschaffen, Süd-Süd-Kooperationen gefördert und Strukturen der Entwicklungszusammenarbeit gestärkt. Die fünf Dreieckskooperationen der PTB wurden sowohl im Bericht als auch von den Vertreter*innen bei den Referenzgruppentreffen besonders positiv hervorgehoben. Betont wird die „besonders große fachliche Expertise“ sowie die hohe Replizierbarkeit.
Was nun folgt, ist eine Umsetzungsplanung. Das BMZ, die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und die PTB nehmen die Empfehlungen der Evaluierung auf und berücksichtigen sie bei der zukünftigen Konzeptionierung und Implementierung von Dreieckskooperationen.
Wir freuen uns besonders, dass das UN Office for South-South Cooperation eine PTB-Dreieckskooperation als Good-Practice-Beispiel für die Publikation Good Practices in South-South Cooperation and Triangular Cooperation ausgewählt hat. Das PTB-Vorhaben trägt den Titel Trilateral cooperation on natural gas metrology in Latin America. Die Veröffentlichung ist noch in diesem Jahr geplant.
Unter folgendem Link können Sie den Evaluierungsbericht sowie eine Stellungnahme des BMZ nachlesen:
https://www.deval.org/de/evaluierungsberichte.html
Foto © Carl Felix Wolff