Regulatorische Expertinnen und Experten aus Ghana, Ruanda, Senegal und Südafrika gemeinsam mit regionalen Harmonisierungsinitiativen zu Gast am Paul-Ehrlich-Institut
Bei einem viertägigen Treffen am Paul-Ehrlich-Institut diskutierten Vertretende der Zulassungsbehörden aus Ghana (Food and Drugs Authority, FDA), Ruanda (Food and Drugs Authority, FDA), Südafrika (South African Health Products Regulatory Authority, SAHPRA) und dem Senegal (Agence sénégalaise de Réglementation Pharmaceutique, ARP) eine zukünftige Zusammenarbeit mit Impfstoffexpertinnen und -experten des Paul-Ehrlich-Instituts sowie Fachleuten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Der Austausch soll die Behörden weiter in ihren regulatorischen Aufgaben stärken, um ihren Verpflichtungen der Überwachung einer Impfstoffproduktion in Afrika nach international gültigen Standards nachzukommen. An dem Treffen nahmen Vertretende der afrikanischen Wirtschaftsregionen in Ostafrika (East African Community, EAC) und des südlichen Afrikas (Southern African Development Community, SADC) sowie der afrikanischen Entwicklungsorganisation (African Union Development Agency – New Partnership for Africa‘s Development, AUDA-NEPAD), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) teil.
Fokus der zukünftigen Zusammenarbeit ist insbesondere die Überwachung der Qualität lokal hergestellter Impfstoffe. Daneben soll auch eine enge Zusammenarbeit der impfstoffproduzierenden Länder und Wirtschaftsregionen in Afrika gefördert werden, um afrikaweit harmonisierte Prozesse und Verfahren zu entwickeln und Systeme des gegenseitigen Vertrauens (Systems of Reliance) bei der Überwachung der Impfstoffqualität zu unterstützen.
Die PTB unterstützt auf panafrikanischer Ebene den Ausbau der afrikanischen Qualitätsinfrastruktur, deren Stärkung seit der Pandemie im Gesundheits- und Pharmasektor besonders im Fokus steht. Neue Schwerpunkte sind die Stärkung der Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung pharmazeutischer Produkte, der institutionelle Aufbau der African Medicines Agency (AMA) sowie die Förderung der afrikanischen Impfstoffproduktion.
Das Paul-Ehrlich-Institut arbeitet seit 2016 im Rahmen des vom BMG geförderten Global Health Protection Programmes (GHPP) mit afrikanischen Partnerländern und internationalen Partnerorganisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) und dem Afrikanischen Forum für Impfstoffregulation (African Vaccine Regulatory Forum, AVAREF) zusammen. Im Projekt RegTrain-VaccTrain fokussiert sich das Paul-Ehrlich-Institut auf die regulatorische Schulung und Beratung im Bereich klinische Prüfungen und Pharmakovigilanz von Impfstoffen und biomedizinische Arzneimittel. Im Projekt BloodTrain wird die Verfügbarkeit, Sicherheit und Qualität von Blut und Blutprodukten unterstützt.
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