Kooperation nimmt Wind auf – eine neunwöchige Abordnung zur International Renewable Energy Agency (IRENA)
Die Förderung nachhaltiger Energien ist nicht nur ein Schwerpunkt unserer Arbeit – auch die Organisation IRENA befasst sich intensiv mit diesem Thema. Eine gute Basis für eine Kooperation: Im Mai 2016 vereinbarten das IRENA Innovation and Technology Centre und die Technische Zusammenarbeit, die gemeinsame Arbeit zu intensivieren. So konnte ich von Oktober bis Dezember 2016 bei IRENA arbeiten und mich in die Arbeit zur Bedeutung von Qualitätsinfrastruktur für die Förderung nachhaltiger Energie einzubringen.
Welche Aufgaben erfüllt IRENA? Die internationale Regierungsorganisation unterstützt ihre Mitgliedsländer in der Förderung nachhaltiger Energie. Sie ist ein zentraler Dienstleister für Wissensaustausch, Technologie und Politikberatung. Dabei setzt sich IRENA für die kontinuierliche Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien ein, zu denen Bio-, geothermische, Hydro-, Meeres-, Sonnen- und Windenergie zählen. Ziel und Vision ist eine Welt, die zunehmend weniger auf fossile und kohlenstoffbasierte Energieträger angewiesen ist und eine nachhaltige Entwicklung und Zugang zu sauberer Energie gewährleistet.
Ein Anliegen von IRENA ist es, den Zusammenhang zwischen einer funktionierenden Qualitätsinfrastruktur und der Förderung erneuerbarer Energien besser verstehen und vermitteln zu können. Ich habe mich dabei in der aktuellen Arbeit zur Normung in der Windkrafttechnologie engagiert. Meine besondere Aufmerksamkeit kam der vergleichsweise jungen offshore Windtechnologie zu: Bei offshore Windenergie handelt es sich um Windenergie, die im Küstenvorfeld der Meere gewonnen wird, statt auf dem Festland. Die Normungsarbeit für offshore Windkraft zeichnet aus, dass bereits vorhandene Normen an die veränderten Umgebungen angepasst werden müssen. Das betrifft zum Beispiel Normen, die in der onshore Windtechnik für Turbinen oder in der offshore Ölindustrie für Trägerstrukturen genutzt wurden. Die Turbinen müssen auf dem Meer stärkere Belastungen aushalten und die bereits vorhandenen Normen zum Design einer Windturbine bedürfen daher weitgehender Überarbeitung. Bei offshore Windparks drohen verschiedene Gefahren für Mensch und Umwelt, so dass die Normung für Arbeits- und Umweltschutz ebenfalls angepasst werden muss. Mangelhafte Normungsarbeit birgt die Gefahr, dass Turbinen weniger Energie erzeugen als benötigt wird, um einen Windpark kostendeckend zu betreiben, oder führt zu einer gesundheitlichen Gefahr für Arbeiter und Installateure.
Durch die persönlichen und fachlichen Kontakte, die wir in der Zeit der Kooperation gepflegt haben und die neu entstanden sind, konnten wir ein gutes Verständnis für die Arbeit der jeweils anderen Organisation gewinnen. IRENA möchte ihr Portfolio zur Förderung von Qualitätsinfrastruktur für erneuerbare Energien weiter ausbauen – gemeinsam mit der PTB.
Sie möchten mehr erfahren? http://www.irena.org