Unser Partnerland Marokko ist dieses Jahr nach langer Vorbereitung der Meterkonvention beigetreten – und somit seit dem 24. Mai 2019 einer der 60 Mitgliedsstaaten des „Bureau International des Poids et Mésures“ (BIPM). Den Weg zu diesem Meilenstein für das marokkanische Metrologiesystem hat die langjährige Kooperation der PTB mit den marokkanischen Partnerinstitutionen innerhalb des Regionalprojektes „Förderung der Metrologie zur Stärkung des internationalen Handels“ unterstützt. Das Projekt wird mittlerweile in seiner dritten Phase umgesetzt.
Seit 1875 arbeiten die in der Meterkonvention zusammengeschlossenen Staaten mit großem Erfolg daran, das metrische System weltweit durchzusetzen. Die Organe der Meterkonvention haben unterschiedliche Aufgaben: Alle vier Jahre treffen sich die Delegierten sämtlicher Mitgliedsstaaten zur „Generalkonferenz für Maß und Gewicht“ (CGPM). Sie entscheidet über die Vorschläge des „Internationalen Komitees für Maß und Gewicht“ (CIPM) sowie der einzelnen „Beratenden Komitees“. Ausführendes Organ ist das BIPM in Sèvres bei Paris, ein wissenschaftliches Institut, das die internationalen Normale physikalischer Größen aufbewahrt und – als metrologische Grundlagenforschung – an deren ständiger Weiterentwicklung arbeitet. PTB-Präsident Joachim Ullrich ist Mitglied im International Committee for Weights and Measures und Präsident des Consultative Committee for Units.
Seit der Verabschiedung der internationalen Meterkonvention haben immer mehr Staaten ebenfalls die Konvention unterzeichnet und sind somit Mitglieder des BIPM geworden – mittlerweile gibt es 60 Mitgliedsstaaten und 42 assoziierte Staaten.
Durch die Mitgliedschaft eröffnen sich dem marokkanischen Metrologiesystem neue, spannende Möglichkeiten. Unsere Partner des nationalen Metrologieinstituts LPEE-LNM (Laboratoire Public d’Essais et d’Etudes – Laboratoire National de Métrologie) haben am 15. Juli das multilaterale Abkommen CIPM-MRA beim BIPM in Paris unterzeichnet. Dies ermöglicht dem Institut, seine eigenen Mess- und Kalibriermöglichkeiten (CMCs) auf internationaler Ebene anerkennen zu lassen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Nationale Metrologieinstitut, da es auf diesem Weg die Gleichwertigkeit seiner Dienstleistungen, etwa seiner Kalibrierungen, mit den internationalen Standards beweisen kann. Zu diesem Meilenstein gratulieren wir herzlich.