Nach neun Jahren der gelungenen Zusammenarbeit ging das Projekt Stärkung der Qualitätsinfrastruktur für Solarthermie im Maghreb im Oktober mit einer virtuellen Abschlussveranstaltung zu Ende. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, blickte Referatsleiter Carl Felix Wolff in seinen Willkommensworten beim virtuellen Abschluss auf gemeinsame Meilensteine, Erfolge und Herausforderungen zurück. Rund 25 Partner*innen und Expert*innen waren dabei. In einer Rückschau nahmen sie Etappen der Kooperation mit der PTB in den Blick und schilderten die zentralen Handlungsfelder der vergangenen Jahre, ebenso wie die erzielten Fortschritte.
Die Länder der Maghreb-Region sind seit einiger Zeit bestrebt, die Sonnenenergie immer stärker zu nutzen. Im Einklang mit dieser Absicht startete im Jahr 2012 das erste von zwei aufeinanderfolgenden Regionalvorhaben der PTB. Zu den zentralen Zielen zählten qualitätssichernde Dienstleistungen für Solaranlagen auszubauen sowie eine verbesserte Zusammenarbeit mit Ausbildungseinrichtungen vor Ort zu etablieren. Insgesamt leistete die Kooperation einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien in den Maghreb-Ländern. Konkret wurde Personal und Management in beteiligten Instituten wie Technologiezentren, Kalibrierlaboren und Normungsorganisationen ausgebildet und technische Beratung durch regionale und internationale Expert*innen bereitgestellt. Auch nach Abschluss des Projekts sollen die erreichten Erfolge noch weiter ausgebaut werden. So wollen sich die Partner*innen aus den beteiligten Ländern Algerien, Marokko und Tunesien in Zukunft stärker untereinander vernetzen und austauschen.
Mit der Zielsetzung die Qualitätsinfrastruktur für Solarthermie auszubauen, fokussierte das Vorhaben vier Interventionsbereiche: Solarthermische Prüflabore weiterzuentwickeln und auf dem Weg zur Akkreditierung zu begleiten, Kalibrierlabore im Hinblick auf relevante Dienstleistungen und deren internationale Anerkennung zu fördern, die Zusammenarbeit mit Universitäten zur Integration von Qualitätsinfrastruktur in relevanten Studiengängen zu stärken und die Auswahl eines Zertifizierungssystems für solarthermische Anlagen zu unterstützen. „Die Zusammenarbeit mit den Partnerinnen und Partnern hätte unter aktuell gegebenen Umständen nicht besser sein können“, berichtet Projektkoordinatorin Madeleine Martin. „Natürlich war die Umsetzung zu Zeiten der Pandemie für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Trotzdem konnten wir die technischen Kompetenzen vor Ort verbessern und so die Qualitätssicherung solarthermischer Anlagen vorantreiben.“ Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte die Förderung der Solarthermie im Maghreb von 2012 bis 2021 mit insgesamt vier Millionen Euro.
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Grafik © Frei inspiriert von: Knowledge Management in Practice: Connections and Context. Michael Koenig and Taverekere Srikantaiah, Information Today Inc.; March 2008. Wissenstransfer: Stratégies, moyens d’action, solutions adaptées à votre organization, Françoise Rossion, Hermès-Lavoisier, Paris, 2008.