Die Digitalisierung nimmt eine immer wichtigere Rolle in allen Lebensbereichen ein und ist auch in Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit von zunehmender Bedeutung. Durch die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Reise- und Kontaktbeschränkungen wird der digitale Wandel seit 2020 weltweit noch schneller vorangetrieben. Die Anwendung von digitalen Lösungen kann dabei einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung leisten.
Qualitätsinfrastruktur hat die Aufgabe, die Verlässlichkeit, Qualität und Interoperabilität von Daten, Prozessen und Dienstleistungen sicherzustellen. Sie ist damit eine Grundvoraussetzung für den Erfolg der Digitalisierung, welche auf Messwerten, Daten, Algorithmen, mathematischen und statistischen Verfahren sowie Kommunikations- und Sicherheitsarchitekturen aufbaut. Gleichzeitig entwickelt sich die Qualitätsinfrastruktur durch Digitalisierung weiter. Sie wird effizienter und effektiver, steht aber auch vor neuen Herausforderungen. In diesem Kontext hat die PTB als nationales Metrologieinstitut eine Schlüsselfunktion inne. Ihre diesbezügliche Ausrichtung definiert sie in der PTB-Digitalisierungsstudie 2020 Metrologie für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft (PTB 2020). Kernziele sind die Sicherstellung der Einheitlichkeit im Messwesen in einer digitalisierten Welt, die nachhaltige Nutzbarkeit von Forschungsergebnissen und Daten, die Entwicklung ganzheitlicher Konzepte für die Behandlung von Messgeräten und Messdaten sowie die Unterstützung des effizienten und sicheren Einsatzes digitaler Technologien.
Die Gruppe 9.3 ist sich den mit der Digitalisierung verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst und arbeitet kontinuierlich daran, Projektinhalte sowie Projektmanagement zukunftsweisend auszurichten. Bei der Erstellung der hier vorliegenden Digitalisierungsstrategie wurden der aktuelle Entwicklungsstand und die konkreten Bedürfnisse der Partnerorganisationen in Entwicklungs- und Schwellenländern berücksichtigt. Sie schafft eine Basis, um eine zunehmend virtuelle Projektdurchführung erfolgreich zu gestalten und die Qualitätsinfrastruktur in den Partnerländern systematisch auf wichtige Digitalisierungstrends vorzubereiten. So kann diese ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) besser und breitenwirksamer entfalten. Dabei werden sowohl die Kernziele der PTB-Digitalisierungsstudie als auch die fünf Ziele der BMZ-Digitalisierungsstrategie berücksichtigt.
Die Digitalisierungsstrategie der Internationalen Zusammenarbeit beschreibt zunächst die Grundlagen für die Bestrebungen der Gruppe 9.3 im Bereich Digitalisierung mit wichtigen Trends und dem Orientierungsrahmen. Anschließend werden die strategischen Schwerpunkte im Detail erläutert. Im Anhang 1 werden die Beiträge der Qualitätsinfrastruktur zu den Zielen des BMZ im Bereich Digitalisierung und eine Übersicht über mögliche Aktionslinien und Pilotmaßnahmen für die Umsetzung der vier strategischen Schwerpunkte dargestellt, wobei auch die Schnittstellen zu den Zielen und Smart Development Ansätzen des BMZ aufgezeigt werden (Anhang 2). Schließlich finden sich im Anhang 3 auch zusätzliche Informationen zur Digitalisierung und digitalen Transformation der Qualitätsinfrastruktur.
Unter folgendem Link kann die Broschüre eingesehen werden:
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