In der Candela berichtet die Gruppe der Internationalen Zusammenarbeit über Ereignisse, Neuigkeiten und Fortschritte ihrer Arbeit. In allen Vorhaben spielen die Projektteams eine zentrale Rolle. In dieser Interviewserie möchten wir die Personen hinter den Vorhaben besser kennenlernen: Hintergründe, Motivationen, Herausforderungen und vielleicht sogar ein Blick in die Zukunft.
Eines stand für Lisa schon lange fest – ihr Herz schlägt für Sprachen. Neue Kulturen kennenlernen, der interkulturelle Austausch und das gegenseitige Lernen, das macht Sprachen für sie so interessant. Für sie lebt die Kenntnis einer Sprache erst von der Praxis und Anwendung vor Ort. „Ich möchte nicht, dass die bloße Sprache mein Job ist, sondern die gelernten Sprachen nutzen, um meinen Job auszuüben“, sagt sie selbst. Aus diesem Grund hat Lisa eine Tätigkeit im internationalen Kontext gesucht und bei der PTB gefunden. Seit Juli 2017 ist sie als Projektassistentin im Referat Subsahara-Afrika tätig und unterstützt dort Projekte in Ghana, Mosambik und Senegal.
Bereits in ihrer Schulzeit hatte Lisa ein großes Interesse am Sprachenlernen und entschied sich deshalb für ein Abitur mit sprachlichem Schwerpunkt. Nach ihrer Schulzeit machte sie eine Studienausbildung zur Multilingual Management Assistant, eine kaufmännische Ausbildung mit fremdsprachlichem Fokus, die ihr Sprach- mit ihrem Organisationstalent vereinte. Diese Kompetenzen kommen ihr nun in der täglichen Arbeit zugute. Aber warum hat sie sich für eine Tätigkeit in der Internationalen Zusammenarbeit entschieden? „Dies war vermutlich keine bewusste Entscheidung, aber es ist eine Tätigkeit, die mir in vielerlei Hinsicht entspricht. Das Interessante an der Internationalen Zusammenarbeit ist, dass wir die Möglichkeit haben, Länder auf ihrem eigenen Weg und bei ihren Zielen zu unterstützen. Ich bin froh, in meiner täglichen Arbeit ein Teil solcher Vorhaben zu sein“, erklärt Lisa. „Immer neue Partnerinnen und Partner, Kulturen, Perspektiven, Erfolge und Herausforderungen zu erleben – das ist sicherlich ein großer Motivationsfaktor.“ Konkret unterstützt Lisa aktuell Projekte zum Aufbau eines zukunftsfähigen nationalen Metrologieinstituts in Ghana, zur Stärkung der Qualitätsinfrastruktur in der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mosambik und zur Stärkung der Qualitätsinfrastruktur für innovative Energieleistungen im Senegal.
Wie kann man sich einen typischen Arbeitstag vorstellen? So vielfältig wie die Vorhaben selbst, sind auch die Aufgaben und Prozesse. Ein großer Bestandteil ist natürlich die Organisation. „Für mich sind To-do-Listen geradezu überlebenswichtig“, lacht Lisa. „Ich arbeite gerne strukturiert und behalte meine Vorgänge im Blick.“ Dies zeigt sich auch auf Lisas Schreibtisch, auf dem ihr Notizbuch und zahlreiche Post-its nicht fehlen dürfen. Von der Organisation von Reisen und der Betreuung von Besucherinnen und Besuchern vor Ort in Braunschweig über die Bearbeitung von Rechnungen bis hin zum Finanzmonitoring und dem Erstellen von Übersetzungen – es ist der Mix unterschiedlicher Aufgaben, der ihr so gut gefällt. Bei all diesen Arbeitsbereichen kommt es stets auf eine gute Kommunikation an. Dabei hilft ihr die kollegiale Zusammenarbeit in der Gruppe sehr. „Alle Türen in der Abteilung stehen nicht nur sinnbildlich offen. Im Referat und darüber hinaus herrscht eine große Hilfsbereitschaft und Offenheit. Besonders bei meinem Start in der PTB hat das sehr geholfen. Wir stehen ständig in Kontakt und nutzen viele Möglichkeiten uns auszutauschen.“ Auch aus diesem Grund nennt Lisa die Kantine als ihren liebsten Ort in der PTB: „Das PTB-Gelände wirkt wie eine kleine Stadt, das liegt vermutlich an der Campusstruktur des Geländes. Für mich ist das ein idyllischer Ort zum Arbeiten, auch wenn ich mich anfangs manchmal verlaufen habe. In der Mittagspause vergisst man schnell, woran man gerade arbeitet. Die Kantine ist ein schöner Ort für Gespräche. Man erfährt auf eine lockere Art viel über die Projekte und Erfahrungen der anderen“, sagt Lisa.
Die größte Abwechslung im Arbeitsalltag bietet das Organisieren von Reisen und Workshops vor Ort. Dabei ist ihr eine Dienstreise nach Ghana besonders in Erinnerung geblieben. Dort hat sie einen Calidena-Workshop mitorganisiert, bei dem es um die Wertschöpfungskette der Mango ging. „Vor Ort haben wir diese Kette nachvollzogen: von der Mango-Plantage bis hin zu einer Firma, die die Früchte zu getrockneten Mango-Chips verarbeitet. Auf der Fahrt dorthin habe ich tolle Eindrücke von der Landschaft bekommen. “, erinnert sich Lisa. Es sei ein großer Mehrwert die Partnerinnen und Partner vor Ort kennenzulernen und in ihrem eigenen Arbeitsumfeld zu erleben.
Über die Projektarbeit hinaus, arbeitet Lisa unter anderem im Arbeitskreis Assistenz und Logistik sowie der Taskforce Wissensträgerkarte mit. „Mit der Wissensträgerkarte konnten wir einen Ort schaffen, an dem das Wissen der Gruppe gesammelt dargestellt wird. Alle Beteiligten können sich anhand von Magneten unterschiedlichen Wissens- und Kompetenzbereichen zuordnen. Es ist eine Art lebendige Karte, die das Netzwerk an vorhandenem Wissen zeigt. Dort setzen Personen einen Button und signalisieren damit, dass sie ansprechbar und bereit sind, weiterzuhelfen“, erläutert Lisa. Diese Karte liegt mittlerweile auch in einem digitalen Format vor, um der aktuellen Arbeitssituation gerecht zu werden.
Auch wenn Lisa sich freut, zukünftig neue Tools zu erproben und Prozesse im digitalen Raum zu gestalten, so ist und bleibt der persönliche Kontakt vor Ort unverzichtbar. „Die gesamte Zusammenarbeit in den Vorhaben baut auf Vertrauen auf. Dies lässt sich viel besser gemeinsam vor Ort erzeugen“, sagt Lisa abschließend. Mit Blick in die Zukunft wünscht sie sich weiterhin einen bunten, vielfältigen und dynamischen Arbeitsalltag.
Drei Fragen an… Lisa Kühle
- Wie würdest du die PTB in drei Worten beschreiben?
international, kollegial, Behörde - Bitte vervollständige: Mein Arbeitstag startet normalerweise mit..
…dem Checken meiner E-Mails für einen guten Überblick am Morgen. - Welches Ereignis ist dir in deiner bisherigen Tätigkeit in der PTB besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Das ist auf jeden Fall meine Dienstreise nach Ghana und das Pflanzen einer Ananas auf der Plantage gewesen. Das war ein einmaliges Erlebnis, das bestimmt so nicht wiederkommt!
Fotos © PTB