Schlechter Schlaf, Stress, ein plötzlicher Wetterumschwung – all dies kann zu Kopfschmerzen führen. Für schnelle Hilfe greifen viele Menschen zu einer Kopfschmerztablette. Dass diese auch wirklich hilft und obendrein gesundheitlich unbedenklich ist, stellen Prüflaboratorien sicher, die das Arzneimittel einer Qualitätskontrolle unterziehen. Doch wer garantiert, dass das Prüflabor die nötige Kompetenz besitzt, um die Qualitätskontrolle erfolgreich durchzuführen? Dafür sind Akkreditierungsstellen zuständig, die auf bestimmte Qualitätsstandards prüfen. Ein solcher Qualitätsstandard ist die ISO/IEC 17025-Norm, die Anforderungen an die Kompetenz und Unparteilichkeit sowie für eine einheitliche Arbeitsweise von Laboren definiert.
Mit der Implementierung der ISO/IEC 17025 genießen das Labor, die dort beschäftigten Personen, aber auch Kund*innen und Verbraucher*innen viele Vorteile. Dazu gehören etwa eine bessere Rückverfolgbarkeit der Produkte und damit ein minimiertes Risiko für Fehlerquellen, die Einbindung des Personals in Entscheidungsprozesse und die Anerkennung der Prüfkompetenz. Diese schafft nicht nur Kundenvertrauen, sondern sorgt zudem für die internationale Akzeptanz des Labors und erleichtert daher die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren einer Qualitätsinfrastruktur. Ergebnisse eines nicht akkreditierten Labors werden nämlich oft weder von Kunden noch von Aufsichtsbehörden akzeptiert.
Prüf- und Kalibrierlabore vieler Sektoren sind nach ISO/IEC 17025, die übrigens die international wichtigste Norm zum Nachweis technischer Kompetenz ist, akkreditiert. So spielt die Norm in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt, Pharma, Technik, Bau und Fertigung eine wichtige Rolle. Das PTB-Vorhaben „Ausbau der afrikanischen Qualitätsinfrastruktur“ bot seinen Kontakten im panafrikanischen pharmazeutischen Sektor Anfang des Jahres 2021 einen virtuellen Einführungskurs zur ISO/IEC 17025: 2017 an – was begeistert angenommen wurde, ganze 150 Bewerbungen gingen ein.
Diese 150 Interessenten wurden anhand ihres Vorwissens und bereits gemachter Erfahrungen mit der Norm in kleinere Gruppen unterteilt. Um den Wissens- und Erfahrungsaustausch zu fördern, wurden alle Teilnehmenden zu Beginn des Kurses gebeten, ihr Labor und die dort ausgeführten Aktivitäten kurz vorzustellen. Die daran anschließenden Lerneinheiten waren interaktiv gestaltet: Aufgaben, Diskussions- sowie Frage-und-Antwort-Runden wechselten sich ab. Der Online-Kurs schloss mit einem Test ab, der über die PTB-Website eingereicht wurde.
Am Ende eines jeden Tages gaben die Teilnehmenden ihr Feedback zu den Lerninhalten und zu ihrer Vermittlung ab – wo immer möglich, wurde der Kurs direkt an die Bedürfnisse und Ideen zur Verbesserung angepasst. Die erhaltenen Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die interaktiven Elemente, der offene Austausch und der gut durchdachte Ablauf des Kurses fanden großen Anklang. Für besonders aufschlussreich befunden wurden zudem die Kurseinheiten zur Rückverfolgbarkeit, Messunsicherheit und zu Konformitätserklärungen. Um diesen fundierten Input reicher kehren die Teilnehmenden nun in ihre Labore zurück – und können sich gezielt bei der Vorbereitung auf die Akkreditierung einbringen.