Gemeinsam mit der International University of Africa USIU und Merck, einem weltweit führenden deutschen Wissenschafts- und Technologieunternehmen, arbeitet die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Deutschlands nationales Metrologieinstitut, mit den kenianischen Arzneimittelherstellern Dawa, Biodeal, Elys und Regal zusammen, um in Kenia den Grundstein für ein Ausbildungsprogramm zu legen. Dieses Programm zielt darauf ab, die Arzneimittelherstellung in Kenia zu verbessern.
In der ersten Runde des Lehrgangs wurden 25 Kandidaten mit Highschool- oder Fachhochschulabschluss zu einem einjährigen Berufsbildungskurs zugelassen. In dieser Ausbildung, die Theorie und Praxis verbindet, erlernen die Teilnehmer die Produktion von Arzneimitteln, wie Granulat, Sirup, Cremes, Salben, Tabletten und Kapseln.
Der Kurs ist zweifach anerkannt, nämlich sowohl von der nationalen Qualifikationsstelle Kenias (KNQA) als auch von der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK). Die von Merck kostenlos zur Verfügung gestellten Schulungsunterlagen wurden ins Englische übersetzt und an die lokalen Erfordernisse angepasst.
Die zukünftigen Mitarbeiter sind der Schlüssel
Bei Merck Darmstadt spielen Lehrstellen und Ausbildungsprogramme eine Schlüsselrolle in der Nachwuchsgewinnung, denn 37 % der Tarifbeschäftigten und 27 % aller Arbeitskräfte sind ehemalige Auszubildende. Auch in anderen Ländern, wie z. B. in Kenia, sind geschulte Pharmakanten der entscheidende Faktor bei der Herstellung von qualitätsgesicherten Gesundheitsprodukten.
Das Programm an sich hat ausgezeichnete Perspektiven, denn bisher erhielt der Kurs äußerst positive Feedbacks und alle jungen kenianischen Kursteilnehmer haben gute Chancen, nach dem Ausbildungsprogramm von den beteiligten Unternehmen eingestellt zu werden. Während in Kenia schon die zweite Runde des Lehrgangs vorbereitet wird, bestehen Pläne, das Programm auf Ghana und möglicherweise auch auf andere afrikanische Länder auszuweiten. So hat bereits eine Delegation aus Ghana dem Kurs in Kenia einen Benchmarking-Besuch abgestattet.
Diese Süd-Süd-Nord-Kooperation wurde für den Austausch von Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungen ins Leben gerufen. Außerdem statteten Mitglieder der Deutschen Zusammenarbeit, die sich aus der PTB und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zusammensetzt, Merck einen Besuch ab, um sich über die praktischen Erfahrungen mit dem Ausbildungsprogramm in Deutschland zu informieren.
Bilder © Christina Foerg-Wimmer