Ein Blick in die Handelsstatistik zeigt: Mit großen Schritten drängen usbekische Unternehmen und deren Produkte auf globale Märkte. Ermöglicht wird diese rasante Entwicklung durch die umfangreichen Reformen der letzten Jahre in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft. Ein Zeichen dieses Wandels ist auch die jüngst erfolgte Anerkennung der Republik Usbekistan als neuntes begünstigtes Land der Sonderregelung für Nachhaltige Entwicklung und Verantwortungsvolle Staatsführung (APS+) im Rahmen des einseitigen Allgemeinen Präferenzsystems (APS) der EU. Dieser Schritt ist Ausdruck der Anerkennung der von der Regierung durchgeführten Reformen, insbesondere zur Verbesserung des Geschäftsklimas, des Justizsystems, der Sicherheitsdienste, der Arbeitsbedingungen sowie der Rechenschaftspflicht und Effizienz der Verwaltung. Er zeugt auch von einer anhaltend positiven Entwicklung im sozioökonomischen und arbeitsrechtlichen Bereich.
Die EU wendet seit dem 10. April 2021 Präferenzzölle auf Waren an, die im Rahmen dieser Vereinbarung aus Usbekistan eingeführt werden. Die Europäische Union ist der viertwichtigste Handelspartner, vor allem für Gold, Kupfer, Textilwaren, frische und getrocknete Früchte.
Darüber hinaus ist die Aufnahme in APS+ ein wichtiger Schritt für den bevorstehenden Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO). Das WTO-Übereinkommen über technische Handelshemmnisse (TBT) soll sicherstellen, dass technische Vorschriften, Normen und die Verfahren zur Konformitätsbewertung keine unnötigen Hindernisse für den internationalen Handel schaffen. Um Vertrauen in die Qualität und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen zu schaffen, ist eine nationale Qualitätsinfrastruktur erforderlich, die aus den Elementen Normung, Messwesen und Akkreditierung besteht und Prüf-, Kalibrierungs-, Inspektions- und Zertifizierungsdienste umfasst.
Usbekistan verabschiedete 2013 das Gesetz zur Konformitätsbewertung, gefolgt von mehreren Präsidialerlassen und Resolutionen im Jahr 2018. 2014 wurde das erste Akkreditierungsprogramm von der usbekischen Agentur für Normung, Metrologie und Zertifizierung für Prüflaboratorien gemäß den Anforderungen der ISO/IEC 17025 eingeführt und in den folgenden Jahren auf Inspektions- und Zertifizierungsstellen ausgeweitet. Nach institutionellen Reformen im Jahr 2018 wurde das Zentrum für Akkreditierung – Akronym O’ZAKK – gegründet und akkreditierte bis Mai 2021 423 Einrichtungen. Um regionale und internationale Anerkennung zu erlangen, wurde O’ZAKK Mitglied in den internationalen Akkreditierungsverbänden APAC, ILAC und IAF.
Eine wichtige Etappe für die usbekische nationale Qualitätsinfrastruktur sind die ersten international anerkannten Kalibrierungsdienstleistungen im Lande. Die ILAC-anerkannte TURKAK hat das Nationale Metrologieinstitut Usbekistans, kurz UzNIM, für ausgewählte Kalibrierungen in den Bereichen Masse, Waagen, Druck und Temperatur offiziell akkreditiert.
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